Der Zierower Bach und seine Renaturierung | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Der Zierower Bach und seine Renaturierung

Wasser ist das Lebenselixier. Und wie wichtig es ist, dieses wertvolle Gut zu schützen und ihm Raum zu geben, zeigt die Renaturierung des Zierower Bachs.

Der Zierower Bach ist ein nach Europäischer Wasserrichtline (WRRL 2000) berichtspflichtiges Gewässer. In den Niederungen zwischen dem Waldrand südlich der Ortslage Zierow bis zur Mündung in die Ostsee war der Zierower Bach bisher ein stark ausgebautes Gewässer (Begradigung). Dies hatte negative Auswirkungen auf den Naturhaushalt.

Nachdem ein Wasserkörper-Steckbrief (LUNG 2012) erarbeitet wurde, wurde festgestellt, dass der Bach besonders in den Bereichen Wasserhaushalt, Gewässerstruktur und ökologischer Durchgängigkeit große Defizite aufwies.

Nach vielen Untersuchungen und Planungen durch das biota Institut für Ökologische Forschung und Planung GmbH, dem erfolgreichen Einwerben von EU-Fördermitteln über die WWRL und dem Vorliegen der Plangenehmigung starteten die Baumaßnahmen.

Innerhalb von ca. 14 Monaten wurde der Lauf des Baches wieder in eine natürliche Form gebracht. Durchgeführt vom Wasser- und Bodenverband „Wallensteingraben-Küste“ windet sich der Zierower Bach jetzt durch die Salzwiesen, welche unter anderem für Hochwasser als Überflutungszone dienen.

An der Mündung in die Ostsee wurde der 36 Jahre alte Stahlrohrdurchlass von 1,80m Durchmesser durch einen neuen Rechteckdurchlass ersetzt. Dieser fasst nun 1,99m in der Breite und 2,50m in der Höhe, wobei der Boden mit 50cm Sohlesubstrat verfüllt ist. Durch einen weiteren größeren Durchlass im Bereich der Lindenstraße kann sich das Wasser zuerst im Gewässerlauf anstauen, bevor es sich auf den Salzwiesen ausbreitet. Durch die größeren Durchlässe läuft das Wasser schneller ins Land, kann aber auch schneller wieder in die Ostsee zurückfließen.

Der neue Bachlauf erhält an seiner östlichen Seite einen Unterhaltungsweg. Dieser lässt Beobachtungen auf den Bach und seine westliche Seite zu, auf der eine Naturzone entstehen soll. Dort erhalten Insekten, Vogelarten, andere Tiere und Fische, wie die Meerforelle, wieder neuen Lebensraum.